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Das haben wir schon immer so gemacht

Nur ein Euro für jedes Mal, wenn ich diesen Satz höre und ich wäre reich. Viele Gründe warum die öffentliche Verwaltung mit der Digitalisierung nichts zu tun haben will.

Die Angst ist groß in der Verwaltung, dass sich mit der Zeit Veränderungen einstellen. Da Existenzängste durch eine Festanstellung bzw. Verbeamtung im öffentlichen Dienst komplett weggewischt werden, stellen neue Arbeitsweisen oder eine fortschreitende Digitalisierung eine starke Bedrohung für die Belegschaft dar. Dabei geht es gar nicht darum, ersetzbar zu sein, sondern vielmehr um das Verlassen der eigenen Komfortzone, die man sich über Jahre geschaffen hat.

Wer soll’s denn machen?

Gerade wenn es darum geht neue Prozesse oder Arbeitsweisen einzuführen oder auch nur vorzuschlagen, kommt als erstes die Frage nach den zukünftigen Verantwortlichkeiten und den Menschen, die es dann durchführen sollen. Gerade in der Verwaltungs-IT sind viele stark ausgelastet und können zusätzliche Aufgaben nicht gut vertragen. Dabei ist es auch nicht entscheidend, ob die Aufgaben zum Linienbetrieb gehören oder eine grundlegende organisatorische Veränderung herbeiführen. Arbeit ist Arbeit.

Wie also, bekomme ich den Fuß in die Tür für eine Transformation zu einheitlichen, nachvollziehbaren und zeitsparenden Prozessen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das sich bei Einigen die Grabenkämpfe nicht mehr lohnen. Da sie Ihre Meinung, besonders, wenn Sie von jüngeren Vorgesetzten kommen nur sehr selten ändern. Hier muss man einen kleinen Umweg gehen.

Das Zauberwort heißt “Multiplikatoren”. Suche dir die Menschen aus deinem Team zusammen, mit denen du gut kannst und die ein gutes Standing im Team haben. Dabei ist es unerheblich, in welcher Gehaltsstufe sich die Personen befinden. (Das ist ein Irrglaube, dass die Gehaltsklasse Souveränität und Kompetenz ausstrahlt.)

Moderne Methoden einsetzen

Jetzt hast du dir dein Transformationsteam zusammengestellt und kannst loslegen. Verdeutliche zunächst deine Vision für dein aktuelles Vorhaben. Oft kommen hier schon geeignete Ideen von deinen Multiplikatoren. Um diese jedoch zu ordnen und zu dokumentieren, empfehlen sich agile Methoden wie beispielsweise Objective-Key-Results (OKR), Design Thinking oder LEGO® SERIOUS PLAY®.

Wichtig ist es, ein gemeinsames Commitment im Team zu finden und dieses transparent für das Unternehmen aufzubereiten. Den weiteren Weg kannst du mit deinen Multiplikatoren gemeinsam beschreiten. Diese tragen die Vorgehensweise ins gesamte Team bzw. ins Unternehmen. Dabei sorgen sie für die Einhaltung der Roadmap und sind dabei auch gleichzeitig Ansprechpartner für Fragen und Kritik.

Es wird aber immer Situationen geben, in denen du dich mit “alten Zöpfen” auseinander setzen musst. Hier heißt es aber in erster Linie: gelassen bleiben und vor allem Zuhören!

So long and thanks for all the fish.